BEREICH ARBEITSMEDIZIN

Zwei Arbeiten aus dem Bereich Arbeitsmedizin im Juni 2010 mit Preis gekrönt

Gleich zwei Arbeiten im Rahmen des Promotionsvorhabens aus dem Bereich Arbeitsmedizin der Otto-von-Guericke-Universität wurden im Juni von verschiedenen Gremien mit einem Preis gekrönt.
Bei der 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM e. V.) am 19. Juni 2010 in Dortmund wurde zum Tag der Verkehrssicherheit ein Preis des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) vergeben. 

lüderDie Medizinstudentin des 4. Studienjahres der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Anna Lüder bewarb sich mit dem Teilaspekt ihrer Promotionsarbeit "Beurteilung visueller Funktionen anhand dynamischen Sehens" um den sehr begehrten Preis des DVR. Im Goldsaal des Kongresszentrums Westfalenhallen  Dortmund wurde ihr für ihr Forschungsvorhaben "Dynamisches Sehen im Alter" die Urkunde und ein Geldpreis in Höhe von 3.000 Euro überreicht.
In der Arbeitswelt überwiegen die Anforderungen an das dynamische Sehen, ohne dessen Prüfung die Kenntnisse der verfügbaren Sehleistung sowie der damit verbundenen Sicherheitsrisiken des Arbeitsnehmers lückenhaft bleiben. Frau Lüder untersuchte das dynamische Sehen an einer Stichprobe unterschiedlichen Alters sowie die Rolle von Einflussgrößen wie chronische Erkrankungen, Rauchverhalten, Alkoholkonsum u. a.

In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass mit zunehmendem Alter der Probanden die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Erkrankungen steigt und spezifische Veränderungen kognitiver Prozesse sowie Beeinträchtigungen im visuellen System zu erwarten sind. Damit erfährt das Thema Verkehrssicherheit älterer Verkehrsteilnehmer bzw. Arbeitnehmer im Zuge der zunehmenden Mobilität eine steigende Relevanz. Die reine Visusprüfung zeigt nicht das Sehvermögen im Alltag. Neben der Blendempfindlichkeit sind die Kontrastempfindlichkeit (oft als "goldener Standard" bezeichnet) und der Dynamische Sehtest für eine vollständige Augenuntersuchung bei dem Betriebsarzt im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge notwendig. Dynamische Veränderungen der Kontrastempfindlichkeit und der dynamischen Sehleistung gehen nicht nur mit dem Alter einher, sondern auch mit bestimmten Erkrankungen (Diabetes mellitus, art. Hypertonie, Morbus Basedow, Multiple Sklerose, Morbus Alzheimer, Parkinson, Schizophrenie, Retinopathie, chronische Niereninsuffizienz u.a.) und derer Dauer sowie mit der Einnahme von Medikamenten (Herzglykoside, Antiepileptika u. a.).

thielmannEinen anderen Preis bekam eine junge Absolventin der Medizinischen Fakultät, Frau Beatrice Thielmann. Ihr und Ihren Koautoren (Prof. E.A. Pfister und PD I. Böckelmann) wurde von der Schriftleitung des Zentralblattes für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie und der Leitung des Dr. Curt Haefner-Verlages der Preis des Zentralblattes 2010 für die beste Publikation des letzten Jahres mit dem Titel "Ergebnisse einer arbeitspsychologischen Befragung von Verwaltungsangestellten zur individuellen Stressbewältigung" zuerkannt. Frau Thielmann initiierte neben der Bearbeitung ihres Promotionsthemas zusätzlich mehrere Pilotprojekte zur Beurteilung eines Stressbewältigungskurses für Studierende sowie Befragungen zu psychischen und sozialen Belastungen der Studierenden an Hochschulen in Sachsen-Anhalt. Auch bei der 50. Jahrestagung der DGAUM stellte Frau Thielmann 2 Poster mit neuen Forschungsergebnissen vor.

Insgesamt war es eine sehr erfolgreiche Dienstreise zur Jahrestagung unserer Fachgesellschaft in Dortmund, auf der junge Promovendinnen und Promovenden der Arbeitsmedizin neue Ideen und Impulse für ihre weitere wissenschaftliche Arbeit erlangten.

Irina Böckelmann

Letzte Änderung: 17.03.2019 - Ansprechpartner:

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