Fortführung des Sonderforschungsbereiches 854

29.11.2013 -  

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Fortführung des 2010 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) eingerichteten Sonderforschungsbereiches SFB 854 beschlossen. Nach einer positiven Begutachtung wurde dem Forschungsvorhaben Exzellenz bescheinigt und eine  Fördersumme von insgesamt 10 Millionen Euro bis 2017 bewilligt. In dem maßgeblich von der Medizinischen Fakultät getragenen SFB 854 forschen Wissenschaftler interdisziplinär zum Thema Molekulare Organisation der zellulären Kommunikation im Immunsystem.

SFB-LogoInter- und intrazelluläre Kommunikationsprozesse stellen die Grundlage für die Funktion des Immunsystems dar. Laufen sie fehlerfrei, eliminiert das Immunsystem Krankheitserreger, aber auch entstehende Krebszellen. Ist die Kommunikation jedoch gestört, kann sich das Immunsystem z.B. gegen körpereigene Zellen wenden, was in der Folge zu Autoimmunerkrankungen, wie Rheuma oder Multipler Sklerose führen kann. Die Frage, wie diese Kommunikation auf molekularer Ebene gesteuert wird, ist von zentraler Bedeutung für das Verständnis physiologischer und pathophysiologischer Immunreaktionen.

Sprecher des Sonderforschungsbereiches ist Prof. Dr. Burkhart Schraven, Direktor des Instituts für Molekulare und Klinische Immunologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg. "Unser Ziel ist es, langfristig neue Möglichkeiten zu finden, die Reaktionen des Immunsystems medikamentös zu beeinflussen. Wir wissen inzwischen, dass immunologische Prozesse an der Entstehung neurologischer Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson beteiligt sind, und auch Gefäßerkrankungen hervorrufen können, die dann z.B. zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können. Unsere Forschung im SFB 854 beschäftigt sich somit auch mit Fragestellungen, die für die alternde Gesellschaft in Sachsen-Anhalt von immenser Bedeutung sind.“

Am SFB 854 sind mehrere externe Kooperationspartner beteiligt: das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, die TU Braunschweig, das Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg, das Translationsforschungszentrum TWINCORE in Hannover und die Freie Universität (FU) Berlin.

"Der SFB854 stellt ferner eine erhebliche Verstärkung unseres Universitätsforschungszentrums `Dynamische Systeme: Biosystemtechnik` dar“, betont der Rektor der Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. „Die enge Vernetzung der beteiligten Fachdisziplinen und Partner innerhalb des SFB 854 ist außerordentlich wichtig für die zunehmende Bedeutung der Forschungslandschaft in Sachsen-Anhalt und bestätigt, dass wir als überregionaler Wissenschaftsstandort anerkannt sind.“

Eine Neuerung während der zweiten Förderperiode des SFB 854 wird die Einrichtung eines integrierten Graduiertenkollegs sein. In diesem werden die insgesamt 25 Doktoranden, die in den 18 Teilprojekten des SFB beschäftigt sein werden, ein an europäische Standards ausgerichtetes Qualifizierungsprogramm durchlaufen.

Eine weitere Neuerung sind so genannte Gerok-Stellen. Diese Stellen sind explizit für junge Ärzte vorgesehen, die eine akademische Laufbahn, z.B. an einer Universität anstreben. Sie sollen den Medizinern ermöglichen, sich für 6-12 Monate vollständig auf die Forschung zu konzentrieren.

Mehr Informationen unter http://www.sfb854.de/

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Burkhart Schraven,   Direktor des Instituts für Molekulare und Klinische Immunologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg, Tel.: 0391/67-15800 E-Mail:

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