Zwangsstörung und tiefe Hirnstimulation

18.10.2016 -  

 

OP-Januar 2008-Mengert (2)Am Mittwoch, dem 19. Oktober 2016, lädt die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie um 17.00 Uhr zu einem öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Zwangsstörung und tiefe Hirnstimulation“ ein. Die Referenten sind Prof. Dr. Jürgen Voges, Direktor der Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie Magdeburg, und Prof. Dr. Thomas Frodl, Direktor der gastgebenden Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

Die Veranstaltung findet im Zentralen Hörsaal (Haus 22) auf dem Gelände des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, statt. Angesprochen sind niedergelassene und klinisch tätige Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten, Mitarbeiter sozialer Dienste, Angehörige und die interessierte Öffentlichkeit.

Zwangserkrankungen werden in ihrer Bedeutung für die Betroffenen und das Gesundheitssystem unterschätzt. Bis die Betroffenen in Behandlung finden dauert oft zu lange, da Scham- und Schuldgefühle abhalten über die Erkrankung zu sprechen, und da gegebenenfalls auch von Seiten der Professionellen zu wenig auf Zwangssymptome geachtet wird. In der Veranstaltung werden zuerst durch Professor Frodl die gängigsten Symptome der Zwangserkrankungen erläutert. Außerdem wird auf die Ursachen der Erkrankung eingegangen. Er wird erklären, wie man diese erkennen und behandeln kann.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           
Im zweiten Teil erklärt Professor Voges Therapiemöglichkeiten und die Datenlage zu der tiefen Hirnstimulation, die als Behandlungsindikation bei der schweren Zwangsstörung zugelassen ist. Der Begriff „Tiefe Hirnstimulation“ (THS) bezeichnet die kontinuierliche Gabe schwacher elektrischer Impulse in Strukturen, die in der Tiefe des Gehirns liegen. Für die Anwendung von THS ist eine minimal-invasive stereotaktisch-neurochirurgische Operation erforderlich, um ein geeignetes Stimulationssystem zu implantieren. Tiefe Hirnstimulation wird seit mehr als 20 Jahren erfolgreich bei inzwischen weltweit 125.000 Patienten, überwiegend zur Behandlung von Morbus Parkinson, angewendet.

Letzte Änderung: 11.12.2017 - Ansprechpartner: Webmaster