Netzwerk aus Firmen und Forschungseinrichtungen aufbauen

15.06.2009 -  

DSC_2104Im Rahmen des Programms "Unternehmen Region" stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie Magdeburg einen Etat zur Ausrichtung eines Innovationsforum zum Thema "Anwendung der Haptik in der robotergestützten Chirurgie" zur Verfügung. Ziel des Forums ist es, einen Wissenstransfer zwischen Einrichtungen mit diesem Forschungsschwerpunkt zu ermöglichen. Die sich daraus ergebene Bündelung der überregionalen Kenntnisse und Ressourcen soll genutzt werden, um ein Netzwerk aus kleineren sowie mittleren Unternehmen und Forschungseinrichtungen aufzubauen.

Zur Betreuung dieses Netzwerkes wurde ein wissenschaftlicher Beirat gebildet, der sich aus Prof. Dr. Hans Lippert, Prof. Dr.-Ing. Bernd Michaelis, Prof. Dr. Bernhard Sabel, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Michael Schenk, Dr.-Ing. Rüdiger Mecke, Dipl.-Phys. Sigmar Beust und Michael Witte zusammensetzt. Dadurch wird der wissenschaftliche Anspruch des Verbundvorhabens garantiert.

Magdeburg hat sich bereits in der Vergangenheit als ein für die Forschung besonders geeigneter Standort erwiesen. So haben sich bereits Einrichtungen wie das Max-Planck-Institut, Fraunhofer IFF sowie das Leibniz Institut angesiedelt. Die Hochschule Magdeburg-Stendal und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg können ihren Studenten daher den optimalen Einstieg in die verschiedensten Forschungsbereiche bieten. Im Rahmen der Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes ergeben sich für den regionalen Standort Magdeburg neue Möglichkeiten der Etablierung innerhalb eines europaweiten und internationalen Wissenschaftsnetzwerkes. Somit können auch in den entsprechenden Firmen der Medizin- und Robotertechnik neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Magdeburg ist für diesen Bereich besonders geeignet. Namentlich hervorzuheben sind das VDTC und der Wissenschaftshafen. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Vorreiterstellung der Region innerhalb Deutschlands.

Mit Bestehen eines solchen Kompetenznetzwerkes kann der Standort Magdeburg im Bereich der Medizintechnik weiter ausgebaut werden. Durch die Initiierung neuer Forschungsprojekte und Entwicklung neuer Produkte können das Ansehen des Standortes weiter erhöht und neue finanzielle Mittel akquiriert werden.

Die Nachfrage nach minimal-invasiven Operationsmethoden ("Knopflochchirurgie") nimmt immer weiter zu. Der Trend geht hin zu weniger invasiven und traumatisierenden Verfahren mit möglichst hoher Sicherheit. Garantie für Sicherheit stellt nicht zuletzt das Fingerspitzengefühl des Chirurgen dar. Dies ist bei minimal-invasiven Methoden nur eingeschränkt möglich. Die qualitätiv hochwertige Umsetzung der Haptik in der robotergestützten Chirurgie hat auch für den Patienten langfristige Vorteile. Innerhalb der roboterassistierten Chirurgie ist bisher keinerlei Möglichkeit gegeben, Kraftrückkopplung und Tastsinn zu gewährleisten. Hier besteht der dringende Bedarf an Force Feedback und haptischen Systemen für die Chirurgie. Dadurch können die Behandlungszeiten reduziert und die Heilung des Patienten beschleunigt werden. Es wird eine höhere Sicherheit bei der Operation erreicht.

Ein weiterer Vorteil für die Klinik ist, dass im Rahmen der Weiterbildung von Chirurgen bessere Trainingsmöglichkeiten außerhalb der Patientenbetreuung geboten werden können. Daraus kann eine dauerhafte Qualitätssteigerung in der medizinischen Versorgung resultieren.

Zur Verwirklichung dieser langfristigen Ziele bildet das Innovationsforum einen wichtigen Ausgangspunkt. Das Forum und die Entstehung neuer Netzwerke können dazu beitragen, die beschriebenen Herausforderungen zu bewältigen.

Ansprechpartner bei Rückfragen: Franziska Schmiedel, Tel. 0391/ 67 21406

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