90. Medizinischer Sonntag: Tabuthema Hämorrhoiden

23.05.2011 -  

Bien-VetterJeder zweite Deutsche über 50 kennt das Problem: Hämorrhoiden. Diese Erkrankung, die aber auch wesentlich jüngere Menschen treffen kann, ist nicht nur physisch unangenehm. Die meisten Betroffenen haben Scheu, sich einem Arzt anzuvertrauen und versuchen stattdessen zuerst eine Selbstbehandlung. Doch Hämorrhoiden können mit anderen Krankheiten verwechselt werden. Zum Beispiel kann Blut im Stuhl auch Anzeichen von Darmkrebs sein, daher sollte bei Enddarmproblemen trotz Scham frühzeitig ein Arzt konsultiert werden. Über aktuelle Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten bei Hämorrhoiden sowie die unterschiedlichen Formen werden beim nächsten Medizinischen Sonntag die beiden Referenten, Dr. Robert Vetter, Oberarzt der Universitätshautklinik, und Dr. Niklas Bien von der Chirurgischen Universitätsklinik Magdeburg in ihren Vorträgen informieren.

Hämorrhoiden (griechisch αἷμα (haíma) = Blut, ῥεῖν (réin) = fließen) oder auch Varizen genannt, sind kleine Gefäßpolster am Enddarm, die der Unterstützung des Schließmuskels dienen. Im Normalfall spürt man Hämorrhoiden nicht. Erst wenn einzelne Bereiche krampfaderartig erweitert sind, kommt es zum Krankheitsbild Hämmorhoiden. Bei den meisten Betroffenen sind im Anfangsstadium keine größeren Beschwerden zu verzeichnen. Blutungen, Juckreiz oder Schmerzen treten erst später auf, je nachdem, an welcher Stelle sich die Hämorrhoiden befinden. Doch auch auf andere Ursachen von "typischen" Hämorrhoiden-Beschwerden werden die Referenten eingehen. Anfangs reicht meist eine medikamentöse Behandlung aus. Im fortgeschrittenen Stadium werden die Hämorrhoiden mit unterschiedlichen Verfahren, wie Verödung, Ligatur, Operation entfernt.

Der 90. Medizinische Sonntag - eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von Urania, Volksstimme und Universitätsklinikum - findet am 29. Mai 2011 um 10.30 Uhr im Uni-Hörsaal 1, Gebäude 26 (Nähe Uni-Bibliothek) in der Pfälzer Straße statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Im Internet unter http://www.med.uni-magdeburg.de/Medizinischer_Sonntag.html

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