Erfahrungsaustausch mit chinesischen Lehrerkollegen

21.02.2011 -  

05In der vergangenen Woche war das Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe des Universitätsklinikums Gastgeber für 25 chinesische Führungskräfte des Food und Drug Colleges aus Guangdong. An dem dortigen College mit den Schwerpunkten Gesundheit, Pharmazie und Lebensmittel lernen ca. 10 000 Schüler. In einer dreiwöchigen Fortbildung besuchen die Lehrkräfte derzeit Veranstaltungen und Institutionen in Magdeburg, Erfurt und Hannover, um das berufliche Bildungssystem in Deutschland kennen zu lernen.

Die Kontakte zu den deutschen Ausbildungsstätten waren über die Entwicklungshilfeorganisation des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (GIZ GmbH) initiiert worden.

Einleitend gab Cordula Ahrendt, geschäftsführende Leiterin des kollektiven Leitungsteams am Ausbildungszentrums, einen Überblick über die verschiedenen Fachrichtungen Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpflege, Krankenpflegehilfe, Hebammen, Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz- und Radiologieassistenz und stellte auch den neuen Ausbildungsgang Operationstechnische Assistenz vor.

Begleitet von einem typischen chinesischen "Blitzlichtgewitter" besichtigten die Besucher anschließend bei einem Rundgang das Ausbildungszentrum. Viel positives Feedback gab es hinsichtlich der Ausstattung der Labore. Aber besonders beeindruckt zeigten sich die Gäste von dem individuellen Lernen in Kleingruppen in Klassenstärken von ca. 15 Lernenden im Gegensatz zu sehr großen chinesischen Klassen, wo der Unterricht eher durch Frontalunterricht geprägt ist. Mit großer Freude demonstrierten die Schüler ihre bereits erworbenen Fähigkeiten, nahmen beispielsweise freiwilligen Probanden Kapillarblut ab und bestimmten deren Blutgruppe.

In einer abschließenden Gesprächsrunde beantworteten die Magdeburger Gastgeber zahlreiche Fragen. "Insbesondere interessierten sich die Gäste aus China für unsere Erfahrungen bei der Entwicklung von fächerintegrativen Curricula mit handlungsori-entierten Lernsituationen", berichtete Cordula Ahrendt. "Dabei ging es zum Beispiel um den praktischen Unterricht, in dem die Lernenden berufsspezifische Fähigkeiten vor dem Patientenkontakt in geschützten Übungssituationen erwerben können. Auch die Angebote für die Lernenden, Selbsterfahrungen, wie beim Zubereiten und gegenseitigen Verabreichen von Nahrung oder bei der Rückenschule zu sammeln, beeindruckte die Lehrkräfte sehr."

Foto: Thomas Jonczyk-Weber/Uniklinik Magdeburg

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster