"Nierenschutz ist Herzenssache"

10.03.2011 -  

niere_2"Auf Herz und Nieren prüfen" lautet eine Redensart. Herz und Niere gehören jedoch nicht nur sprichwörtlich zusammen, sondern beeinflussen sich in ihrer Funktion tatsächlich gegenseitig. Geschädigte Nieren belasten das Herz-Kreislaufsystem erheblich. Menschen mit Nierenerkrankungen versterben sehr viel häufiger an Herz- und Gefäßerkrankungen als Nierengesunde und zwar oft, bevor die Nierenerkrankung überhaupt zum Tragen kommt oder auch nur bemerkt wird. Die Früherkennung und Behandlung von Nierenerkrankungen ist somit eine wichtige Vorsorgemaßnahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

"Nierenschutz ist Herzenssache" ist das Motto der diesjährigen Nierenwoche, die vom 12. bis 19. März 2011 stattfindet. Die Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten beteiligt sich an dieser bundesweiten Initiative und lädt gemeinsam mit dem KfH-Nierenzentrum Magdeburg die interessierte Öffentlichkeit am Mittwoch, 16. März 2011, von 9.00 bis 14 Uhr ein. Der Aktionstag findet im Eingangsbereich im Haus 60 a auf dem Gelände des Universitätsklinikums, Leipziger Straße 44, statt.

Neben interessanten aktuellen Informationen über Nierenerkrankungen, Bluthochdruck und den Zusammenhang zum Herz-Kreislaufsystem werden die Klinikmitarbeiter auch gern die Fragen der Besucher in persönlichen Gesprächen beantworten. Blutdruckmessungen werden selbstverständlich angeboten.

Das fortschreitende Nierenversagen ist ein stark unterschätztes Leiden. In Europa ist bereits ca. jeder Zehnte - zumindest in einem Frühstadium - betroffen. Im Spätstadium, wenn die Nierenfunktion unter zehn Prozent abfällt, sind die Patienten auf eine Nierenersatztherapie, d.h. entweder auf eine Transplantation oder auf die Dialyse ("Blutwäsche" oder Bauchfelldialyse) angewiesen. Derzeit werden in Deutschland über 90.000 Patienten mit einer Nierenersatztherapie (Dialyse oder Transplantation) behandelt - Tendenz steigend. Die Erkrankung entwickelt sich bei den meisten Menschen langsam über viele Jahre und da schmerzlos, wird sie in den allermeisten Fällen nicht bemerkt. Bei 25 % der neu in ein Dialyseprogramm aufgenommenen Patienten in Deutschland ist die Hypertonie, also Bluthochdruck die einzige Ursache für das chronische Nierenversagen.

Das Fortschreiten der Erkrankung kann, wenn sie nur früh genug erkannt und behandelt wird, aufgehalten werden, bevor es zur Dialysepflichtigkeit kommt. Zum anderen gehen Nierenerkrankungen sogar bereits im Frühstadium mit einem dramatisch erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko einher.

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster