Neuartige Therapien bei Metastasen in der Wirbelsäule

05.04.2012 -  

Am 11. April 2012 lädt das Institut für Neuroradiologie des Universitätsklinikums Magdeburg zu einem Fortbildungsseminar mit dem Thema „Innovative Therapie von Wirbelsäulenmetastasen“ ab 17 Uhr im Hörsaal der Uni-Kinderklinik, Haus 10, an der Leipziger Straße ein.

Im Unterschied zu Metastasen an anderen Organen kann bei Befall der Wirbelsäule bereits im frühen Krankheitsverlauf die Lebensqualität für die Betroffenen durch Schmerzen, Frakturen und neurologische Symptome erheblich beeinträchtigt sein. Aufgrund der Nähe zum Rückenmark stellen vor allem weit fortgeschrittene Metastasen der Wirbelsäule oft eine Herausforderung dar. In diesen Fällen können auch etablierte Verfahren aus unterschiedlichsten Gründen häufig nicht mehr angewendet werden. Alternativ gibt es heutzutage minimal-invasive Techniken, die auch in diesen Fällen eine Verbesserung der Lebensqualität und eine längere lokale Kontrolle des Tumors ermöglichen. Diese Verfahren sind jedoch noch wenig verbreitet. „Mit der Erweiterung des therapeutischen Spektrums kann vor allem schwerkranken Patienten in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung häufig noch Hilfe angeboten werden“, informiert Gastgeber Prof. Dr. Martin Skalej, der das Institut für Neuroradiologie des Universitätsklinikums Magdeburg leitet. „Wir möchten bei unserem Treffen diese Möglichkeiten näher vorstellen und sie zusammen mit den etablierten Therapieformen diskutieren.“ Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit wertet er als unverzichtbar, um ein individuelles Therapiekonzept für den Patienten erstellen zu können.

Als innovative Methode zur Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen wird bei der Fortbildungsveranstaltung die intraoperative Radiotherapie mit nachfolgender Kyphoplastie vorgestellt, bei der die Patienten bereits während der Operation eine Bestrahlung von innen erhalten. Danach spritzen die Mediziner über eine dünne Nadel medizinischen Zement in den Wirbelkörper, um diesen zu stabilisieren (Kyphoplastie). Als weiteres neuartiges schonendes Verfahren wenden die Magdeburger Neuroradiologen die Radiofrequenz-Ablation an. Die Methode wird schon länger erfolgreich bei Patienten mit Metastasen an Knochen und anderen Organen eingesetzt. Durch exakt eingebrachte Elektroden wird Hitze erzeugt, die zur Zerstörung des Tumorgewebes führt. Da aufgrund der Nähe zum Rückenmark die Therapie hier sehr präzise erfolgen muss, wird durch die Neuroradiologen modernste Bildgebung zur Therapieplanung und -durchführung genutzt, zur millimetergenauen Platzierung kommt zudem regelmäßig auch ein Navigationssystem zum Einsatz.

Weitere Auskünfte:

Institut für Neuroradiologie, Simone Dörge, Tel.: 0391/67-21681,

E-Mail:

Programm: http://www/Institute/Neuroradiologie/Veranstaltungen/1_+Fortbildungsveranstaltung+2012-p-20004472.html

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