Pflanzliche Psychopharmaka - Chancen und Probleme

15.07.2013 -  

Am Mittwoch, dem 17. Juli 2013, lädt die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie um 17.00 Uhr zu einem öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Walter E. Müller mit dem Titel „Pflanzliche Psychopharmaka, Chancen und Probleme“ ein. Der Referent leitet das Pharmakologische Institut der Universität Frankfurt/Main.

Die Veranstaltung findet im Zentralen Hörsaal (Haus 22) auf dem Gelände des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, statt. Angesprochen sind niedergelassene und klinisch tätige Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten, Mitarbeiter sozialer Dienste, Angehörige und die interessierte Öffentlichkeit. 

Pflanzliche Arzneimittel sind beim Patienten beliebt, gelten als hilfreich und gut verträglich unter dem Motto "pure Natur". Der Fachmann sieht das eher kritisch, fragt nach belegter Wirksamkeit, stabiler Qualität der Präparate, die ja meist auf Extraktbasis sind und gegebenenfalls auch nach möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte.

Am Beispiel von pflanzlichen Psychopharmaka soll gezeigt werden, dass tatsächlich nur sehr wenige eine belegte und für den Patienten relevante Wirksamkeit haben und damit für die Therapie einer Erkrankung in Frage kommen. Dazu gehören Johanniskraut-Präparate zur Therapie der Depression, Ginkgo-Präparate zur Therapie altersassoziierter kognitiver Probleme bis zu mittelschweren Demenzen, und hochgereinigtes Lavendelöl zur Therapie von Angststörungen. Nur für diese Präparate haben wir Wirkungsmechanismen, die in unsere Vorstellungen zur Ursache der Erkrankungen passen, neben guten Wirksamkeitsstudien und klaren Daten zum Nebenwirkungsprofil und möglichen Wechselwirkungen.

Professor Dr. Walter E. Müller ist Direktor des Pharmakologischen Instituts der Universität Frankfurt a. M. und Herausgeber der international renommierten Zeitschrift Pharmacopsychiatry.

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster