Sonderpreise Gesundheit und Medizin aus Sachsen-Anhalt 2013

10.12.2013 -  

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring hat am 9. Dezember 2013 in Halle den Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt 2013 verliehen. Sonderpreise der IHK in der Kategorie „Gesundheit und Medizin aus Sachsen-Anhalt“ konnten Ärzte der Uniklinikums Magdeburg entgegennehmen.

58 Bewerber haben in diesem Jahr an dem Wettbewerb teilgenommen, darunter 17 aus den Universitätsstandorten Magdeburg und Halle. 16 Teilnehmer wurden ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 90.000 Euro dotiert und wurde  bereits zum 23. Mal vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Sachsen-Anhalts ausgelobt. Zum ersten Mal wurde der Hugo-Junkers Innovationspreis gemeinsam mit dem  Forschungspreis Sachsen-Anhalt vergeben. Ausgezeichnet wurden zukunftsweisende Unternehmen und Wissenschaftler des Landes  in den vier Kategorien innovativste Vorhaben der Grundlagenforschung, innovativste Projekte der angewandten Forschung, innovativste Produktentwicklung und innovativste Allianz. Diese Kategorien bilden den typischen Wertschöpfungs- und Entstehungsprozess einer Innovation ab. Zusätzlich wurde ein Sonderpreis in der Kategorie „Gesundheit und Medizin aus Sachsen-Anhalt“ vergeben. Die Auswahl der 16 Sieger erfolgte durch eine externe Jury.

Sonderpreis Gesundheit und Medizin aus Sachsen-Anhalt

1. Platz (5.000 €) - Endoskop mit beweglicher Kamera (Kugelendoskop)

Prof. Dr. Christoph Arens Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Magdeburg
Dipl.- Ing. Axel Boese Institut für Neuroradiologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Michael Thiele, Christian Stibbe InKRAFT GmbH Magdeburg

Die Wissenschaftler Axel Boese und Prof. Christoph Arens haben mit der InKRAFT GmbH Magdeburg ein Kugelendoskop für Mediziner entwickelt. Es trägt an der Spitze eine bewegliche Kamera in einer Kugel. Diese kann nicht nur um einen Winkel von 120 Grad aus der Sichtachse geschwenkt werden, auch die Kugel lässt sich um 360 Grad drehen. Dadurch kann ein Hohlraum wie der Kehlkopf ohne den Wechsel des Endoskops dargestellt werden. Bisher kann jeweils nur ein Operationsfeld in einer Blickrichtung erfasst werden. Das Endoskop bildet damit die Basis für eine neue Operationstechnik, bei der die optische Bildgebung über Gesten und Eyetracking gesteuert werden kann. Dadurch hat Operateur die Hände frei. Mit einer Weiterentwicklung wäre sogar ein Wechsel von der aufwendigen und kostspieligen mikroskopischen Chirurgie zur rein endoskopischen Chirurgie möglich. Davon würden zum Beispiel HNO-Mediziner oder Gynäkologen profitieren.

Internet: www.med.uni-magdeburg.de, www.inkraft.de

2. Platz (3.000 €) - Entwicklung eines Leuchtchips zur gastroenterologischen Markierung von Gewebeveränderungen

Dr. Anke Stoll, Dr. med. Cora Wex, Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und  Gefäßchirurgie Magdeburg

Die eindeutige Markierung von Tumorgewebe bei Krebserkrankungen ist bis heute nicht ausreichend gelöst. Auffällige Bereiche oder Tumore können zum Beispiel durch Unterspritzen mit Tusche für maximal 24 Stunden eindeutig markiert werden oder man verwendet Metallclips. Diese Metallclips sind auf Röntgendokumentationsaufnahmen gut erkennbar, allerdings unverträglich für MRT Untersuchungen. Dr. Anke Stoll und Dr. med. Cora Wex von der Universitätsklinik Magdeburg haben deshalb einen selbstleuchtenden Markierungsclip entwickelt. Dieser Clip soll zur Markierung des tumorverdächtigen Darm- bzw. Magenbereiches an der Magen- bzw. Darminnenwand befestigt werden. Wird eine Operation notwendig, so ist für den Chirurgen das veränderte Gewebegebiet nach der Aktivierung der clipintegrierten Diode optisch leicht zu erkennen und die gezielte Entfernung des Organabschnittes problemlos möglich. Der große Vorteil: der Clip wird anschließend einfach resorbiert und kann dem Patienten eine aufwendige Magen- und Darmspiegelung während der Operation ersparen.

Internet www.med.uni-magdeburg.de

Weitere Informationen: http://www.hugo-junkers-preis.de/presse/archiv/

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