Epilepsie im Wandel der Zeit – Update 2015

05.10.2015 -  

Der Tag der Epilepsie wurde 1996 von der Deutschen Epilepsievereinigung (DE) ausgerufen und wird bis heute jedes Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen, Diskussionsforen sowie anderen Angeboten durchgeführt. Der Aktionstag soll dazu beitragen, auf eine Krankheit aufmerksam zu machen, die sehr verbreitet ist, aber dennoch nicht genügend Aufmerksamkeit erfährt auf Grund der Vorurteile, die gegenüber der Erkrankung und den Betroffenen herrschen.

Mit dem diesjährigen Motto „Epilepsie im Wandel der Zeit - Update 2015“  soll aufgezeigt werden welchen Weg die Behandlung der Epilepsie in den vergangenen Jahren zurückgelegt hat und welcher Wandel sich in der Wahrnehmung und Akzeptanz der Menschen gegen über der Krankheit vollzogen hat, da Epilepsie noch immer stärker mit Vorurteilen besetzt ist, als andere chronische Krankheiten.

Nach einer Befragung der bundesweiten Emnid-Studie im Jahr 2008 wurde herausgefunden, dass elf Prozent aller Befragten unter Epilepsie eine Geisteskrankheit vorstellen. Jeder Fünfte hielt Epilepsiekranke für "schwer von Begriff". Heirat mit Epilepsiekrankten wurde nicht gern gesehen. Bei 92 Prozent der Befragten war die grundsätzliche Assoziation zu der Krankheit „schwere Anfälle“. Doch laut der Studie würden gerade die persönlichen Erfahrungen mit Epilepsiekranken diese Ängste abbauen.

Schmitt-JorchAnlässlich des Aktionstages bietet die Universitätsklinik für Neurologie  gemeinsam mit der Universitätskinderklinik Magdeburg auch in diesem Jahr wieder ein Telefonforum an.  Experten werden am Freitag, dem 9. Oktober 2015, von 15.00 bis 17.00 Uhr gern die Fragen der Anrufer beantworten. Erwachsene Menschen mit Epilepsie werden in der Spezialambulanz der Universitätsklinik für Neurologie betreut.

Der Leiter der Epileptologie, Dr. Friedhelm C. Schmitt steht unter der Telefonnummer: 0391-67-21662 für Fragen von Interessierten bereit. Für die Belange von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern steht Prof. Dr. Gerhard Jorch, Direktor der Universitätskinderklinik unter der  Telefonnummer 0391-67-24001 zur Verfügung. Seit 2014 hat der Landesverband Epilepsie – u. a. in Kooperation mit der Universitätsklinik für Neurologie – eine psychosoziale Beratungsstelle eingerichtet. Gundula Kubczyk wird in diesem Rahmen ebenfalls psychosoziale Fragen unter 0391-7232059 beim Telefonforum beantworten.

Der Leiter der Epileptologie der  Universitätsklinik für Neurologie, Dr. Friedhelm C. Schmitt,  gehört zu den sog. „Top–Medizinern“ im Bereich Epilepsie, die das Magazin „FOCUS“ zusammen mit einem unabhängigen Recherche-Institut bundesweit ermittelte. Als Grundlage dienen dabei Empfehlungen von Kollegen, Patienten, das angebotene  Behandlungsspektrum sowie die Anzahl der Publikationen und durchgeführte Studien. Die Zeitschrift FOCUS-GESUNDHEIT Gehirn & Nerven  veröffentlicht in seiner Ausgabe am 13.Oktober 2015 die Top- Mediziner im gesamten Bundesgebiet.

Epilepsie ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Neurologie. Die Häufigkeit dieser Erkrankung liegt bei ca. 0,7% Prozent der Bevölkerung (zum Vergleich: Schlaganfall ca. 1%, Multiple Sklerose ca. 0,09%). Allein in Sachsen-Anhalt sind somit ca. 16.800 Menschen betroffen. In ganz Deutschland sind etwa 500.000 Menschen betroffen. Etwa  5 Prozent der Menschen erleben einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall.

Epilepsie ist eine Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, das epileptische Anfälle aufgrund einer krankhaften Angleichung (sog. Synchronisierung) von Nervenzell-Entladung im Gehirn auftreten. Man kann dies mit einem „Gewitter“ im Gehirn vergleichen. Diese Anfälle entstehen plötzlich, (meist) ohne Vorwarnung und dauern in der Regel weniger als 5 Minuten an. Sie führen zu unterschiedlichsten Ausprägungen beim Patienten, die seine Wahrnehmung, seine Bewegungen oder seine geistigen Fähigkeiten vorübergehend beeinflussen. Diese Veränderungen können sich von Patient zu Patient sehr unterscheiden. Meist sind aber motorische Entäußerungen (Bewegungen) Teil des „Kernsymptoms“, also das herausstellende Merkmal des Anfalls.

Ansprechpartner für Redaktionen:

Ögelin Düzel
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinik für Neurologie und Universitätsklinik für Stereotaktische
Neurochirurgie
Tel:  0391 / 6117535
www.med.uni-magdeburg.de/Kliniken/Neurologie.html

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster