Premiere für Freiwilliges Soziales Jahr in der Wissenschaft

23.09.2015 -  

Am 1. September 2015 fiel der Startschuss zum Freiwilligen Sozialen Jahr in der Wissenschaft (FSJ in der Wissenschaft) am Universitätsklinikum Magdeburg. Erstmalig wird in Sachsen-Anhalt Freiwilligen die Möglichkeit geboten, hinter die Labortüren zu blicken und biomedizinische Wissenschaft hautnah mitzuerleben. Ein Jahr lang begleiten vier frisch gebackene Abiturientinnen unterschiedliche wissenschaftliche Projekte in verschiedenen Forschungseinrichtungen.

In der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie unter Leitung von Prof. Dr. Peter Mertens und Dr. Josephine Hildebrandt wird sich Lilly-Sophia Berndt mit den Veränderungen bei entzündlichen Nierenerkrankungen befassen. Ziel der Forschungsgruppe ist es, Nierenerkrankungen durch neue Therapiemöglichkeiten aufzuhalten und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder zu stoppen.

Unter Leitung von Prof. Dr. Ingo Kutschka und Dr. George Kensah, bekommt Carolin Theresa Ebeling in der Forschungsabteilung der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie die Möglichkeit, künstliches Herzmuskelgewebe aus induziert pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) im Labor zu züchten. Diese Herzmuskelkonstrukte werden für Untersuchungen von erworbenen oder genetisch bedingten Erkrankungen des Herzens verwendet und sollen zukünftig auch zur Rekonstruktion von geschädigtem Herzmuskel transplantiert werden. Nach Einarbeitung in die Laborroutine wird Carolin Ebeling in der Lage sein, ihre eigenen kleineren Experimente durchzuführen.

         FSJ 1      FSJ 2

In einem weiteren Projekt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, unter Leitung von Prof. Dr. Peter Malfertheiner, PD Dr. Kerstin Schütte und Dr. Christian Schulz, beschäftigen sich gleich zwei engagierte junge Frauen mit der Frage, welchen Einfluss das gastrointestinale Mikrobiom auf die Entstehung gastrointestinaler Erkrankungen hat. Rebekka Stockfleit und Henna Kliems werden in den kommenden 12 Monaten die Gruppe um Prof. Malfertheiner bei ihrer täglichen Laborarbeit unterstützen und Eindrücke in dieses spannende Forschungsfeld erhalten.

Neben der praktischen Arbeit in den verschiedenen Einsatzstellen bekommen die Freiwilligen auch die Möglichkeit, an Seminarveranstaltungen teilzunehmen. Die Initiatoren des FSJ in der Wissenschaft an der Universitätsklinik haben zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz ein spannendes Curriculum für die Freiwilligen erstellt. Dieses vermittelt über 12 Monate verteilt sowohl theoretische und praktische Grundlagen der Laborarbeit, als auch Tipps für das spätere Studium und Arbeitsleben. Unter anderem werden die jungen Frauen den Mitarbeitern der Bibliothek über die Schulter blicken, einen Einblick in die Arbeit zentraler Einrichtungen der Forschungsinfrastruktur bekommen und Seminare zur Persönlichkeitsbildung besuchen.

In Zusammenarbeit mit einem weiteren Freiwilligendienst-Pilotprojekt am Universitätsklinikum, dem FSJ/digital, das durch das Audiovisuelle Medienzentrum unter Leitung von Thomas Jonczyk-Weber betreut wird, werden wir die vier jungen Damen über die kommenden 12 Monate begleiten. Wir freuen uns daher auf lehrreiche und unterhaltsame Dokumente in Bild und Ton, die von Stefanie Meier, der ersten Teilnehmerin des FSJ/digital, erstellt werden.

Wir hoffen, dass das erste FSJ in der Wissenschaft für alle Beteiligten eine positive Erfahrung wird und dieses Projekt im nächsten Jahr am Universitätsklinikum weiter ausgebaut werden kann. In diesem Sinne würden sich die Organisatoren dieses Pilotprojektes freuen, wenn in den kommenden Jahren weitere Einsatzstellen für die Freiwilligen bereitgestellt werden können.

Als Ansprechpartnerin für Fragen und Anregungen steht Janine Klehm (E-Mail: , Tel. 0391/ 67-14273) als Projektkoordinatorin der Herz- und Thoraxchirurgie gerne zur Verfügung. 

Text: Janine Klehm

FOTOS:

1. Die Beteiligten am ersten FSJ in der Wissenschaft am Universitätsklinikum Magdeburg (v.l.): Prof. Dr. Peter Mertens, PD Dr. Kerstin Schütte, Dr. Josephine Hildebrandt, Janine Klehm, Lilly-Sophia Berndt, Carolin Ebeling, Dr. George Kensah, Rebekka Stockfleit, Dr. Wiebke Schirrmeister und Henna Kliems .

2. In der Forschungsabteilung der Herz- und Thoraxchirurgie lernt Carolin Ebeling (l.) von ihrer neuen Kollegin Annemarie Ecke wie man unter sterilen Bedingungen menschliche Stammzellen kultiviert.   

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster