Fehlbildungsmonitoring ist Gastgeber für internationale Tagung

10.08.2016 -  

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit wird das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt Gastgeber des Jahrestreffens der weltweiten Vereinigung der Fehlbildungsregister (43. Annual Meeting International Clearinghouse for Birth Defects Surveillance and Research) vom 19. bis 21. September 2016 in Magdeburg sein. Das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ist eine Einrichtung an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität und wird vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.

Zu der internationalen Tagung werden Wissenschaftler und Ärzte, Experten von fünf Kontinenten auf dem Gebiet der angeborenen Fehlbildungen, erwartet. Es werden unter anderem anlässlich des weltweiten Anstiegs der Gastroschisis-Häufigkeit neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Rahmen eines Gastroschisis-Workshops präsentiert. Hierzu wird das Universitätsklinikum Magdeburg von den ärztlichen Kollegen Dr. Claudia Gerloff aus der Universitätsfrauenklinik und Dr. Hardy Krause aus dem Arbeitsbereich Kinderchirurgie vertreten.

Mit Hilfe der Pränatalmedizin werden vorgeburtlich Fehlbildungen entdeckt, die Neugeborenen werden dann in der Neonatologie betreut und zu einem großen Teil kinderchirurgisch versorgt. Um die psychosozialen Auswirkungen von angeborenen Fehlbildungen darzustellen, arbeiten die Organisatoren momentan an einem Film, der die Situation von betroffenen Kindern und Eltern in den verschiedenen Bereichen verdeutlichen soll.

Ein weiteres wichtiges Thema der Jahrestagung und aktuelles Beispiel für die Bedeutung eines Fehlbildungsregisters, sind die festgestellten Häufungen der von Microcephalus betroffenen Säuglinge in Süd- und Nordamerika, wo ein Zusammenhang zu einer Zika-Virus-Infektion untersucht wird. Die Daten aus Sachsen-Anhalt gehen dabei in die europäischen Referenzdaten ein, die als Bezug für die amerikanischen Wissenschaftler bei der Untersuchung dienen. Dazu werden im Rahmen der Tagung im September Ergebnisse der epidemiologischen Studien aus Süd- und Nordamerika präsentiert. Bisher gibt es keine von einer Zika-Virus-Infektion betroffene Schwangerschaft in Sachsen-Anhalt.

Text: Andrea Köhn

Korrespondenzadresse:
Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt
Leipziger Str. 44, Haus 39
39120 Magdeburg
Tel.: 0391 67 14174
E-Mail:
www.angeborene-fehlbildungen.com

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster